Nehmen wir den klimawandel ernst genug?

Experten warnen, dass die Weltgemeinschaft zu wenig über die katastrophalen Ausmaße des Klimawandels forsche und wisse. Bisher werde in vielen Forschungsvorhaben vor allem von einer moderaten Veränderung des Klimas und entsprechenden Auswirkungen auf Mensch und Natur ausgegangen. Extremszenarien nicht zu berücksichtigen sei allerdings „bestenfalls naives Risikomanagement und schlimmstenfalls fatal töricht“, so schreibt ein internationales Team in den «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS»). Teil des Teams sind auch zwei Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Die Durschnittstemperatur auf der Erde wird zunehmen, unzählige bewohnte Gebiete werden extreme Hitze erleben, was soziale und politische Folgen mit sich bringen wird, die weltweite Auswirkungen haben werden.

Was bedeutet das für den Bildungsbereich und was kann Bildung für nachhaltige Entwicklung erreichen?

In Bayern haben sich Lehrerverbände zusammengetan und eine Stellungnahme herausgegeben, in der sie sich klar dafür aussprechen „Bildung für nachhaltige Entwicklung in den unterschiedlichen Schularten zu stärken, um Beliebigkeit und eine Ideologisierung zu vermeiden, Fachlichkeit zu betonen, Schüler zu aktivieren und Handlungsdruck auf Politik und Gesellschaft zu erzeugen. Die Schulen stehen dabei für die nachfolgenden Generationen in der Pflicht und der Verantwortung keine Horrorszenarien zu entwerfen, sondern den Schülerinnen und Schülern aufzuzeigen, welche Schritte im eigenen, gesellschaftlichen und politischen Verhalten erforderlich sind, um uns eine lebenswerte Umwelt zu erhalten und an bereits feststehende Entwicklungen anzupassen. Es ist unabdingbar, dass die Komplexität des Themas allen Schülerinnen und Schülern nahegebracht und gleichzeitig die Dringlichkeit zu handeln verdeutlicht wird.“ (Quelle: https://www.news4teachers.de/2022/08/klimawandel-bedroht-die-menschheit-forscher-fordern-mehr-aufklaerung-lehrer-entsprechend-angepasste-lehrplaene/).

Gleichzeitig hat sich aus 47 zivilgesellschaftlichen Organisationen das Aktionsbündnis „Pakt für BNE“ gegründet. In einem ersten Statement heißt es „Wir brauchen eine neue Generation von Menschen, die in der Lage ist, die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu überbrücken, die Partizipation lebt und eigene Gestaltungskompetenzen wahrnimmt, entwickelt und diese umsetzen will und kann. Diese Umsetzung in der Bildung fordern Kinder, Jugendliche und Erwachsene schon seit Langem und mit zunehmendem Nachdruck. Es ist jetzt höchste Zeit, dem nachzukommen.“

Das Bündnis fordert vor allem die konsequente Umsetzung von BNE als Bildungsprinzip in allen Bildungsbereichen, um die klar formulierten gesamtgesellschaftlichen Ziele der Agenda 2030 nicht nur auf dem Papier zu lesen sondern in der Realität zu erreichen. (Quelle: https://www.news4teachers.de/2022/07/wir-brauchen-eine-neue-generation-von-menschen-47-organisationen-schliessen-pakt-fuer-eine-bildung-zur-nachhaltigkeit/).

Auch für Sachsen gibt es Pläne für einen BNE Pakt. Beteiligungsmöglichkeiten werden hier zu gegebener Zeit veröffentlicht.

Bis zum 01.06.2022 konnten alle Bürger:innen die Maßnahmenentwürfe zum Energie- und Klimaprogramm Sachsen 2021 (EKP) kommentieren. 41 Personen folgten dem Angebot. Erste Ergebnisse wurden nun auf dem Beteiligungsportal veröffentlicht. Die einzelnen Kommentierungen sind jedoch nicht einsehbar. Die kommentierten Maßnahmen werden den beteiligten Ressorts nun zur Prüfung vorgelegt und das Paket der umsetzbare Maßnahmen soll noch im Sommer beschlossen werden.

Tipp: Am 09.09.2022 tagt im Sächsischen Landtag der Ausschuss für Schule und Bildung, in dessen Rahmen es um 14h eine Anhörung zu Umwelt-und BNE – Bildung geben wird, die über den Livestream verfolgt werden kann.

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