Als Institution leben was gelehrt wird – Das Evangelisch-Lutherisches Missionswerk Leipzig e. V

Das Leipziger Missionswerk (LMW), vollständig das Evangelisch-Lutherische Missionswerk Leipzig e.V., wurde 1836 in Dresden gegründet. Als Einrichtung der Evangelischen Landeskirchen in Sachsen und Mitteldeutschland betreuen wir deren Partnerschaften mit den Lutherischen Kirchen in Tansania, Tamil Nadu und Papua-Neuguinea. Darüber hinaus bestehen Kontakte nach Myanmar und Australien.

Neben einer finanziellen Unterstützung von Projekten der Partnerkirchen ist die Begegnung sehr wichtig. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den interkulturellen und interreligiösen Austausch auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen. Besonders eindrucksvoll und nachhaltig funktioniert dies seit über 25 Jahren in unserem Freiwilligenprogramm, bei dem jeweils zehn Freiwillige aus Nord bzw. Süd vor allem in sozialdiakonischen Projekten mitarbeiten.

Es ist zudem unser Anliegen, die Perspektiven der Partner in Deutschland einzubringen – mit Stimmen aus den Partnerkirchen in unseren Publikationen, bei Bildungsveranstaltungen und Gremiensitzungen. Dabei geht es zum einen um entwicklungspolitische Themen wie zum Beispiel den Tiefseebergbau im Pazifik, der die dortigen Lebensgrundlagen gefährdet, und zum anderen um religiöse und gesellschaftspolitische Sichtweisen. Das LMW steht in diesem Sinne für globales Lernen in ökumenischer Perspektive, verstanden als die weltweite Gemeinschaft der Christinnen und Christen.

Gerechtere Strukturen durch starke Bündnisse

Unsere Partner appellieren an uns, nicht nur in Hilfsprojekten zu denken, sondern für gerechte Strukturen zu sorgen, die ihnen ein Leben in Würde ermöglichen. Deshalb unterstützt das LMW die Initiative Lieferkettengesetz, das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de, die Klimaallianz, das Aktionsbündnis gegen Aids, die Dalitsolidarität Deutschland, den Ozeanien-Dialog sowie Churches for Future. Mit der Kampagne „Waking the Giant“ des Lutherischen Weltbundes sollen die Kirchen für die Nachhaltigkeitsziele der UN sensibilisiert werden. Wir sind auch Mitglied im Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen, im Bündnis gegen Rassismus, im Pazifiknetzwerk und dem Tanzania Network.de. Diese Netzwerke sind wichtig, weil sie Kräfte bündeln können, um die Welt für alle gerechter zu gestalten.

Bildung für nachhaltige Entwicklung auf Organisationsebene leben

Für die Glaubwürdigkeit einer Organisation ist es aber auch wichtig, nicht nur Forderungen an andere zu stellen, sondern selbst durch eigenes Handeln voranzugehen. In diesem Sinne bemüht sich das LMW seit vielen Jahren um Nachhaltigkeit. Seit 2010 werden bei allen über das LMW gebuchten Flügen – das gilt auch für Partnerschaftsreisende – die verursachten CO2-Emissionen über die Klima-Kollekte ausgeglichen. Mit den Geldern, die auch von Privatpersonen entrichtet werden können, werden weltweit Klimaschutzprojekte finanziert. Für Inlandsreisen gilt der Grundsatz, dass öffentliche Verkehrsmittel zu bevorzugen sind. Unsere Referent*innen erhalten deswegen auch eine Bahncard. Auch beim Einkauf wird auf Umwelt- und Sozialstandards geachtet. Seit 2006 wird beispielsweise der vom LMW mit initiierte, fairgehandelte Leipziger Partnerschaftskaffee getrunken. Bei Seminaren und bei von uns organisierten Veranstaltungen bieten wir vegetarische, nach Möglichkeit gern auch vegane Verpflegung an. Die LMW-T-Shirts stammen von einem in der Fair Wear Foundation registrierten Anbieter. Publikationen werden nach einem Grundsatzbeschluss auf Recyclingpapier gedruckt. Nach Möglichkeit werden auch die dort entstandenen CO2-Emissionen kompensiert. Trotzdem gibt es natürlich noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten. Deshalb wird in der Geschäftsführung an einer Richtlinie für den ökologischen Einkauf gearbeitet, die weitere Bereiche der Beschaffung regeln wird.

Thematisch widmen wir uns in den kommenden drei Jahren dem Thema „glaubwürdig? Mission postkolonial“. Dabei sollen nicht nur konkrete Zusammenhänge der eigenen Geschichte erforscht werden, sondern auch die Debatte im kirchlichen Kontext vorangebracht werden. Auch koloniale Spuren in der Gegenwart, wie unbewusste Rassismen und Herrschaftsverhältnisse in der aktuellen Partnerschaftsarbeit, sollen auf den Prüfstand. Zu den Veranstaltungen wie der Geschichtswerkstatt an jedem letzten Donnerstag im Monat wird herzlich eingeladen.

Wer mehr über das Missionswerk erfahren möchte kann sich mal auf der Homepage umschauen.

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