Sind die Weihnachtsgeschenke erst einmal zusammengesammelt stellt sich noch die Frage, wie sich diese schön verpacken lassen. Das Auspacken der Geschenke gehört zu einem dieser seltsamen Rituale, die viele Menschen hier in Deutschland mit dem Weihnachtsfest verbinden. Nicht nur Kinderaugen leuchten heller, wenn das bunt bedruckte Papier in Fetzen fliegt und darunter die Erfüllung des Wunschzettels zum Vorschein kommt. Mit Nachhaltigkeit hat das nur leider allzu oft nicht wirklich viel zu tun.
Schon gewusst?
Offizielle Zahlen über den (Geschenk-)Papierverbrauch zu Weihnachten sind schwer zu finden. Eine einfache Modellrechnung geht deshalb so: Wenn jede*r Bundesbürger*in 100 Gramm Geschenkpapier verwendet, ergibt das allein zu Weihnachten schon rund 8.000 Tonnen „Müll“. Grundsätzlich können ausgediente Geschenkverpackungen aus Papier gut recycelt werden, aber das geht nicht in jedem Fall. Geschenkpapier mit bedampfter Folie, Glitzer oder Beschichtungen beispielsweise eignet sich nicht gut für das Papierrecycling und sollte deshalb im Restmüll entsorgt werden. Bedacht werden sollte außerdem, dass auch für den Recycling-Vorgang viel Energie notwendig ist.
Alternativen zur unschönen Bescherung
Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen gegen solch eine unschöne Bescherung zu Weihnachten: Die einfachste ist vielleicht, ganz auf Geschenkpapier zu verzichten, schließlich sind viele Produkte sowieso schon mehr als ausreichend gut verpackt. Recycling-Geschenkpapier ist ebenfalls eine Option, allerdings sollte man hier auf vernünftige Qualität achten und bedenken, dass auch der Recycling-Vorgang nicht unendlich oft wiederholt werden kann. Wer beim Geschenkeauspacken etwas behutsam vorgeht und das Papier nicht gleich in Stücke zerreißt, kann es einfach aufheben und zu einem späteren Zeitpunkt wiederverwenden. Oder schon mal darüber nachgedacht, die Tüten oder Beutel vom Adventskalender zur Geschenkverpackung umzufunktionieren? Auch Zeitungspapier, alte Stadtpläne und Landkarten, Stoffe oder Furoshiki-Tücher sind tolle Alternativen zum herkömmlichen Geschenkpapier. Beim Furoshiki handelt es sich um ein quadratisches Tuch, welches in Japan traditionell als Verpackungs- und Tragematerial dient (klener Tipp: das japanische Umweltministerium hat dazu eine Grafik mit verschiedenen Knotentechniken veröffentlicht). (Bienen-)Wachstücher lassen sich ebenfalls zum dekorativen Verpackungsmaterial umfunktionieren – dabei kann sich der*die Beschenkte dann sogar über ein Geschenk im Geschenk freuen (das Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung der Uni Münster hat weitere Tipps und Tricks für alternative Geschenkverpackungen zusammengetragen). Selbstgemachte Geschenke wie Gebäck, Pralinen oder Körperpflegeprodukte können zum Beispiel in Gläsern verschenkt werden, in denen vorher Lebensmittel (z.B. Marmeladen, Brotaufstriche oder Ähnliches) aufbewahrt wurden. Und selbst Klo- und Küchenpapierrollen lassen sich schon mit wenigen Handgriffen in hübsche Geschenkverpackungen umfunktionieren und mit dekorativen Elementen aus der Natur verschönern.
Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, schon mit wenig bis gar keinem Aufwand nachhaltigere und kreative Alternativen zum Geschenkpapier zu finden. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und schon mal vorab eine schöne Bescherung!