Why are they left behind? Europäische Flüchtlingspolitik auf dem Prüfstand

Die derzeitige Berichterstattung über Flucht konzentriert sich vor allem auf die Situation in Griechenland. Moria und Kara Tepe sind mittlerweile geflügelte Worte und Diskussionen über die katastrophale humanitäre Situation in den Camps sind aus dem gesellschaftlichen Diskurs kaum wegzudenken.

Die Bestürzung ist groß, die zivile Solidarität ebenso – Sach- und Geldspenden werden gesammelt, Freiwillige ziehen los, an Fassaden und in Social Media liest man #leave_no_one_behind. Vor Ort sind viele NGOs entstanden, die UN sind auch vertreten, Milliarden an Euro fließen an sie, aber die Lage ist alles andere als menschenwürdig und das Wesentliche wird blockiert – ein Umgang mit Asylanträgen, der der Genfer Konvention und der Europäischen Menschenrechtserklärung entspricht! Während die Menschen auf den Ägäischen Inseln festsitzen und auf die Geltung ihrer Rechte warten, werden sie als Bedürftige in Szene gesetzt und während die EU-Kommission deren Versorgung den NGOs überlässt, ist Voluntarismus längst zum Geschäftsmodell geworden und das Einwerben von Hilfsgeldern ein florierendes Business.

Und was passiert eigentlich außerhalb Europas? Weltweit sind derzeit 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind 1% der Weltbevölkerung. Im Jemen sind 3,65 Millionen Menschen gezwungen, in Flüchtlingslagern zu leben, 14,3 Millionen Menschen sind akut vom Hunger bedroht. In einer Geberkonferenz der UN am 1. März kamen gerade einmal 1,7 Milliarden von den angefragten 3,5 Milliarden € zusammen um in der, laut UN, schlimmsten humanitären Krise weltweit zu helfen.

Warum fließt da so viel und dort so wenig Geld? Und warum erscheinen politische Probleme inzwischen so oft als rein humanitäre Krisen? Was ist die Rolle staatlicher und nicht-staatlicher Akteure auf den Ägäischen Inseln? Welche Ziele verfolgt die EU mit den groben Rechtsverletzungen? Und warum ist der europäische Diskurs so extrem auf Moria fokussiert? Zum Schluss schließlich: Gibt es überhaupt ein Engagement, das den Menschen vor Ort effektiv hilft?

Zum Referent: Thomas von der Osten-Sacken ist Geschäftsführer der Hilfsorganisation Wadi e.V. und als solcher seit über 20 Jahren regelmäßig im Nahen Osten unterwegs. Er ist freier Publizist und schreibt u.a. für die Jungle World und Die Welt. Seit drei Jahren unterstützt und berät er zudem Stand by me Lesvos, eine lokale Partnerorganisation der Kindernothilfe, die die Geflüchteten im Camp beim Umsetzen ihrer Projekte unterstützt.

 

Diese Veranstaltung wird durch eine Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Sachsen realisiert. Der link zur Veranstaltung folgt in Kürze!

Die Teilnahme ist kostenlos.

Für Rückfragen steht Ihnen die Koordinationsstelle der SEBIT gerne zur Verfügung.
Tel: 0351/43837872
E-Mail: sebit@aha-bildung.de

Quick-Info

Wo? Onlineveranstaltung
Format Veranstaltung
Zielgruppe informelles/non-formales Lernen
Themen Armut und Reichtum, Gesundheit und Wohlergehen, Konflikte, Frieden und Migration, Weltpolitik, internationale Zusammenarbeit
Anfragen
bne-icons