Macht der Klimawandel Corona-Pause?

Die Covid-19-Pandemie hat nicht nur das gesellschaftliche Leben verändert, sondern bestimmt bis auf weiteres auch fast vollständig die aktuellen politischen Debatten. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmbarkeit von Klimapolitik: Es scheint in den Medien fast so, als würde auch der Klimawandel Corona-Pause machen.
Tatsächlich stimmt das natürlich nicht. Zwar sanken aufgrund der verschiedenen Einschränkungen 2020/21 die Emissionen; das reicht aber nicht für eine nachhaltige Entlastung. Grobe Schätzungen gehen davon aus, dass insgesamt noch etwa 1000 Gigatonnen CO2 durch die Menschheit freigesetzt werden können, bis die Grenze von 2 Grad weltweiter Erwärmung erreicht wäre. Beim derzeitigen Emissionsniveau wäre das in spätestens 25 Jahren der Fall. Die Grenze von 1,5 Grad könnte bei gleichbleibenden Emissionen schon in 7 Jahren erreicht sein.
Umweltpolitik krankt laut dem Münchner Soziologen Stephan Lessenich daran, dass „bei aller Sorge um dessen „Umwelt“ das System von Wachstum, Kapitalrendite und Investorenvertrauen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden darf. Genau diese Systemmerkmale sind es aber, die eine Welt der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit strukturell verunmöglicht.“ Vor diesem Hintergrund verläuft die Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaabkommens äußerst schleppend.

* Wie ist die gegenwärtige Klimapolitik in den Industriestaaten zu beurteilen? Gilt immer noch ein unverdrossenes „Weiter so!“, oder sind Ansätze einer Veränderung erkennbar?
* Auf welchen Ebenen müsste sich etwas ändern?
* Welche Möglichkeiten und Ansatzpunkte nichtstaatlicher Akteur*innen gibt es, staatliches Handeln und Klimapolitik überhaupt in diesem Sinne zu beeinflussen?

Anmeldung: https://www.vhs-lkl.de/programm/mensch-gesellschaft.html/kurs/475-C-21__101002/t/macht-der-klimawandel-corona-pause

Es diskutieren:
– Sarah Louis Montgomery, Projektkordinatorin bei GenderCC – Women for Climate Justice e.V., Berlin
– Vertreter:innen von Fridays for Future Leipzig und Grimma
– Walther Zeug, Doktorand am Zentrum für Umweltforschung Leipzig
Die Moderation hat Dr. Mathias Wiards (Sozialwissenschaftler, Historiker).

Quick-Info

Wo? Onlineveranstaltung
Format Veranstaltung
Zielgruppe informelles/non-formales Lernen
Themen Globale Umweltveränderungen und Klimaschutz

Veranstalter

Volkshochschule Landkreis Leipzig Kommunaler Eigenbetrieb „Bildung und Kultur des Landkreises Leipzig“

Jahnstraße 24a
04552 Borna

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