Workshop „Vorgetäuschte Liebe – Mach dich stark gegen Loverboys!“
Im Workshop erhalten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit sich mit den Risikofaktoren für Menschenhandel auseinanderzusetzen, etwa Armut, Ausgrenzung und Diskriminierung, Flucht, Ungleichheit der Geschlechter etc. Mit Einführung der Loverboy-Methode verstehen sie, dass Menschenhandel ein globales Phänomen ist, von dem Deutschland und damit ihre Lebenswelt nicht verschont bleibt.
Ein Loverboy ist ein Mann, der jungen, meist minderjährigen Frauen eine Liebesbeziehung vorspielt und sie emotional von sich abhängig macht. Dabei verfolgt er von Anfang an nur ein Ziel: die jungen Frauen in die Prostitution zu bringen und dort auszubeuten. Die Betroffenen können aus allen gesellschaftlichen Schichten kommen.
Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen erarbeiten wir, wie Loverboys vorgehen, was das mit den Betroffenen macht und warum es ihnen so schwer fällt sich Hilfe zu suchen. Wir geben Jugendlichen einen Raum über eigene Vorstellungen von gesunden und toxischen Beziehungen zu diskutieren und bestärken sie darin, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu verteidigen – aber auch die Grenzen anderer zu respektieren.
Außerdem werden sie befähigt, Anzeichen auf die Loverboy-Methode im eigenen Umfeld zu erkennen und im Verdachtsfall richtig zu handeln. Als Jugendorganisation möchten wir Jugendliche empowern auch selbst aktiv zu werden und in eigenen Aktionen und kreativen Projekten auf Menschenhandel und die Loverboy-Methode aufmerksam zu machen.
Für weitere Informationen siehe: www.lightup-movement.de/workshops
Menschenhandel und Ausbeutung betrifft besonders Menschen, die sich in einer wirtschaftlichen Zwangslage befinden. Wenn sie beispielsweise aufgrund von Ausgrenzung und Diskriminierung keine andere Erwerbstätigkeit finden, sind sie stärker gefährdet auf Angebote von Menschenhändler*innen einzugehen. Besonders im globalen Süden, in Kriegsgebieten oder auf der Flucht sind Menschen gefährdet. Ausbeutung findet dabei auch entlang globaler Lieferketten statt, z. B. in der Textilindustrie. Die Nachfrage nach billigen Produkten und kommerziellem Sex fördert auch Menschenhandel. Dies wird im Workshop angesprochen.
Indirekt bedingen ökologische Faktoren, wie etwa der Klimawandel und damit einhergehende Ressourcenknappheit und Katastrophen in manchen Regionen auch Menschenhandel, indem es Menschen in die Armut stürzt oder sie aus ihrer Heimat fliehen und damit vulnerabel sind.
Jugendliche sollen im Workshop Empathie für Betroffene von Menschenhandel und insbesondere der Loverboy-Methode entwickeln und dazu ermutigt werden auf Anzeichen in ihrem Umfeld zu achten und sich bei Verdacht Hilfe zu holen. Die Förderung von Empathie-Fähigkeit zielt auch darauf ab, dass sie für die Grenzen anderer und gegenseitigen Respekt zu sensibiliseren. Im Workshop geht es außerdem um Vorstellungen von gesunden Beziehungen und Partnerschaft, wobei auch gesellschaftliche Geschlechterrollenbilder infrage gestellt werden und die Bedeutung einer respektvollen Kommunikation hervorgehoben wird.
Wer Empathie und Solidarität mit Betroffenen von Menschenhandel in Deutschland haben kann, kann das auch auf internationaler Ebene!
Quick-Info
Format | Projekttage/-Wochen |
Bildungsbereich | schulische Bildung, informelles/non-formales Lernen |
Schulart | |
Oberschule | 7, 8, 9, 10 |
Gymnasium | 7, 8, 9, 10, 11, 12 |
berufsbildende Schule | Für berufsbildende Schule geeignet |
Themen | Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5), Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3), Menschenwürdige Arbeit, Wirtschaft, Postwachstum (SDG 8), Vielfalt, Partizipation, Menschenrechte (SDG 10) |
Kosten | kostenlos |
Dauer | 1-2 oder mehrere Projekttage (nach Absprache) |
Verfügbar in den Landkreisen:
- Bautzen
- Chemnitz
- Dresden
- Erzgebirgskreis
- Görlitz
- Leipzig (Stadt)
- Leipzig
- Meißen
- Mittelsachsen
- Nordsachsen
- Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
- Vogtlandkreis
- Zwickau
- Sachsenweit