Good Practice: Gemeinschaftsschule Campus Cordis setzt bne in der schule um

BNE und Klima. Es ist dringlich. Es ist aktuell. Und es hat aber auch ganz viel mit Gemeinsinn zu tun.“

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist mehr als nur ein Schlagwort – es ist ein integraler Bestandteil zeitgemäßer Bildung, der Schüler*innen dazu befähigt, aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Die Gemeinschaftsschule Campus Cordis in Dresden zeigt eindrucksvoll, wie BNE erfolgreich in den Schulalltag integriert werden kann.

Das Hauptziel ist es, die Schüler*innen für Themen wie Klimawandel, Ressourcenschonung und soziale Gerechtigkeit zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Anja Bohländer, BNE-Referentin der Schule, betont dabei die Wichtigkeit, an der Lebenswelt der Schüler*innen anzusetzen: „Paradebeispiel Ozeane: total wichtig, aber wir haben das halt hier nicht. Und was kann ich eben in meinem Raum, in meinem Lebensraum tun? Von sozialem Engagement bis hin zu wissenschaftlichen Forschen ist die Palette so riesig, wo die Kinder eben individuell schauen können.“

Praktische Beispiele und Herausforderungen:

An der Schule wurden schon diverse Projekte umgesetzt, z.B. das Kartografieren von Trinkbrunnen in der Stadt, um Wohnungslosen den Zugang zu Wasser zu erleichtern. Als Matheprojekt wurde in der Cafeteria der CO₂-Gehalt der Mahlzeiten errechnet und für den großen Garten in Dresden wurden Nistkästen mit den Schüler*innen gebaut und angebracht. „Mein Lieblingsprojekt war letztes Jahr das Herzenswerk, da habe ich die offene Bühne gewählt. Da haben wir eine Talkshow zu Nachhaltigkeit und dem Thema Müll und Recycling gemacht“ erzählt die Schülerin Noelle.

Auch die Referendar*innen sehen viele Möglichkeiten BNE an der Schule zu integrieren: „Man denkt immer, das ist alles Aufgabe der Geographie. Und da gehe ich auch oft mit. Aber eben nicht alles. Und ich glaube, diese 17 SDGs (Sustainable Development Goals) sind ja irgendwie in allen Fächer verankert, und deswegen finde ich es so wichtig.“

Die Lehrkräfte sehen große Vorteile in der Implementierung von BNE, betonen aber auch die Herausforderungen. „Die größte Herausforderung ist die Zeit“, erzählt Anja Bohländer und betont: „Es braucht ein Team, mit Freistunden. Du brauchst deine Freistellungsstunde. Das ist schon wenig, aber dass du wenigstens das Gefühl hast, es ist Teil der Struktur und läuft nicht zusätzlich im Paralleluniversum ab, das ist utopisch. Dann braucht es den Prozess mit Eltern und Schülern, also das es auf einer Schulkonferenz auch programmatisch besprochen wird.“ Und zuletzt können auch außerschulische Bildungsvereine Impulse schaffen: „Ich bin ein Fan von externen Anbietern, nicht der Selbstentlastung wegen. Der Aufwand, den ich nicht im Zimmer bin, der ist aber an anderen Stellen vorne und hinten da. Aber du bekommst andere Gesichter und andere Impulse, das finde ich total schön.“

Fazit:

Die Campus Cordis Schule zeigt, dass BNE nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern ein lebendiger und integraler Bestandteil des Schulalltags sein kann. Dabei versteht die Schule BNE als ganzheitlicher Ansatz (Whole School Approach). Das bedeutet, alle mit einzubeziehen und BNE und Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu berücksichtigen: im Curriculum, in der Cafeteria und im Umgang mit Konflikten und der Kommunikation.

Zurück zur Übersicht
bne-icons