Wasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt. Zu Recht werden höchste Qualitätsmaßstäbe angelegt, nicht nur von Verbraucher*Innen. Das Credo, besseres, lebendigeres, mineralstoffhaltigeres Wasser komme aus Flaschen, ist ein Mythos, der gleich von zwei Seiten entkräftet werden kann. Nicht nur, dass der Kauf, die Umweltbelastung in Herstellung und Transportwegen und noch dazu das mühselige Geschleppe von meist (Plastik)Flaschen Minuspunkte verbucht, sondern es ist auch schlicht nicht wahr, dass Wasser aus Flaschen gegenüber Leitungswasser das bessere sei. Ausgerechnet in Deutschland, wo wahrscheinlich kaum einer sich wirklich des Luxus‘ bewusst ist, beste Wasserqualität trinkbar aus dem Hahn zu erhalten, gerät das geklärte Leitungswasser in Verruf. Bedenkenträger*Innen verweisen auf gesundheitsgefährdende Keime im Wasser und halten Leitungswasser für tot.
Auch wenn unser Trinkwasser weit entfent ist von dem lebendigen Ursprungselement des Wassers, so verpflichtet die Trinkwasserverordnung die Wasserwerke doch auf strengste Kontrollen in Bezug auf nachweisliche Schadstoffe. Und die gibt es – Medikamentenrückstände im Abwasser der Haushalte, Antibiotika und Pestizide in der konventionellen Landwirtschaft speisen Giftstoffe in den Kreislauf ein, die in aufwändigen Wiederaufbereitungsverfahren geklärt werden bis gesundheitsschädigende Rückstände gefiltert sind. Diese Richtwerte der Trinkwasserverordnung sind z.b. bezogen auf Pestizide und auf Uran strenger als die Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung. Wasser abgefüllt in Flaschen kann also mehr Schadstoffe enthalten als einfaches Wasser aus der Leitung. Der Rückschluss, Mineralwasser aus der Flasche sei das gewünschte mineralienreiche Wasser, stimmt nicht notwendigerweise und ist abhängig vom Quellort.
summa summarum gilt: Leitungswasser in Deutschland zu trinken, ist laut Stiftung Warentest und Ökotest bedenkenlos und kostet pro Liter weniger als einen halben Cent. Einfach aufdrehen!