Impulsgeber: Rafael Freitas
Autor*innen: Philippe Descola & Eduardo Viveiros de Castro
Seit der Zeit der Renaissance ist unser Weltbild von einer zentralen Unterscheidung bestimmt: der zwischen Natur und Kultur. Dort die von Naturgesetzen regierte, unpersönliche Welt der Tiere und Dinge, hier die Menschenwelt mit ihrer individuellen und kulturellen Vielfalt. Diese fundamentale Trennung beherrscht unser ganzes Denken und Handeln. In seinen faszinierenden Büchern zeigen die Anthropologen und Schülern von Claude Lévi-Strauss, Philippe Descola und Viveiros de Castro, dass die westliche Kosmologie alles andere als selbstverständlich ist. Dabei stützten sie sich auf reiches Material aus zum Teil eigenen anthropologischen Feldforschungen bei Naturvölkern und indigenen Kulturen in Afrika, Amazonien, Neuguinea oder Sibirien. Descola und Viveiros de Castro führen uns vor Augen, dass deren Weltbilder ganz andersartig aufgebaut sind als das unsere mit seinen »zwei Etagen« von Natur und Kultur. So betrachten manche Kulturen Dinge als beseelt oder glauben, dass verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Tieren und Menschen bestehen. Auf diesem Wege lassen sich neben dem westlichen dualistischen Naturalismus totemistische und animistische Kosmologien entdecken. Eine Reise in fremde Welten. Wir werden uns mit Beitrag vom Philippe Descola “Outras Naturezas, outras culturas” auseinandersetzen.
Hier findet hier seinen Beitrag.
Dieser Stammtisch findet auf Deutsch statt!