Nachhaltig durch die Krise #1 – Jetzt nachhaltig neue Strukturen schaffen

Während die Wirtschaft in diesen Tagen und Wochen immer weiter herunter gefahren wird, nur noch wenige Menschen arbeiten, fast niemand mehr per Flugzeug reist und auch die Straßen aufgrund von Ausgangsbeschränkungen fast Auto-leer sind kann die Umwelt endlich aufatmen. Laut Aufzeichnungen der European Space Agency (ESA) (1) sind die Stickstoffemissionen über China und Italien im Februar und März daher erheblich zurückgegangen. Ähnliches sei bald für ganz Europa und die USA zu erwarten. Wie nachhaltig diese Entwicklungen wirklich sind, kann aber nicht genau gesagt werden, da es zu einem sogenannten JoJo-Effekt kommen kann: Um die Verluste während der Krise zu kompensieren, könnten Menschen nach Überstehen der Krise umso mehr konsumieren und reisen wollen.

Eine weitere Komponente der Nachhaltigkeit, die wir in diesen Zeiten nicht aus den Augen verlieren dürfen ist die Soziale. Das Virus trifft die Schwächsten der Gesellschaft oft besonders stark: Bundesweit mussten bislang 400 Tafeln schließen (Stand 24.03.2020). Viele der ehrenamtlichen Helfer*innen gehören selbst zur Risikogruppe. Aufgrund von Hamsterkäufen erreichen außerdem immer weniger Lebensmittel die Ausgabestellen.

Nachhaltigkeit bedeutet in diesen Tagen also auch:

– Keine Hamsterkäufe! Kaufe nur so viel ein, wie normalerweise auch.

– Wenn du selbst nicht der Risikogruppe des Virus‘ angehörst, und anderen unter die Arme greifen willst, kannst du in deiner Nachbarschaft fragen, ob jemand Hilfe beim Einkaufen, bei der Kinderbetreuung, etc.. benötigt.

– Noch geöffnete Tafeln freuen sich außerdem über Sachspenden und Aushilfe an den Ausgabestellen. (2)

– Hänge etwas an einen Gabenzaun oder initiiere einen.

  • Deutschlandweit wurden in Großstädten wie Hamburg, Bochum, Leipzig und Dresden Gabenzäune eingerichtet (3). Hier können Plastiktüten mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung für bedürftige Menschen gespendet werden. Wichtig ist hierbei, die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten! Also Handschuhe an beim Einpacken! In sozialen Medien finden sich viele Informationen unter dem Hashtag #Gabenzaun.
  • Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung hat außerdem die Initiative „Das Land Hilft“ ins Leben gerufen. Landwirtschaftsbetriebe werden in den kommenden Monaten auf Hilfe angewiesen sein, da viele Saisonarbeitskräfte aus europäischen Nachbarländern nicht zur Ernte nach Deutschland kommen können. Wer selbst gerade aufgrund des Virus‘ nicht arbeiten kann oder darf, aber trotzdem etwas tun will, kann sich auf der Plattform direkt mit den Betrieben vernetzen und diese unterstützen.
  • Während der Rettungsschirm der Bundesregierung für Kleinstunternehmen, Soloselbstständige und Freiberufler*innen schnell erschöpft war, ist das Bedingungslose Grundeinkommen möglicherweise eine Alternative, die es allen erlaubt, unabhängig von Bedürfnisnachweisen und Bürokratie ein Grundeinkommen von 1000 Euro im Monatg zu sichern. Das BGE gibt es prinzipiell immer, aber zu Zeiten von Corona ist eine neue Initiative entsanden – eine „digitales Sozialsystem, in dem sich alle gegenseitig 1000€ garantieren.“ Hier steht, wie’s geht.

Nachhaltigkeit ist zu Zeiten von Covid-19 also alltäglich, wie nie zuvor und bedeutet neben all den genannten Initiativen auch: Abstand halten, Hände waschen und wenn möglich zu Hause bleiben!

(1) – https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth

(2) – https://www.tafel.de/themen/coronavirus/

(3) – https://www.evangelisch.de/inhalte/167646/24-03-2020/gabenzaeune-fuer-ob…

– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Corona-in-Leipzig-Gabenzaun-soll-Obda…

(4) – https://www.daslandhilft.de/

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